Inhaltsverzeichnis Das Wort der Bibel 4 Getröstet im Leid? 5 Getröstet, weil wir in Gott geborgen sind 7 Getröstet, weil Jesus Christus, der Sohn Gottes, auf die Erde kam 11 Getröstet, weil Jesus Christus, der Sohn Gottes, in Niedrigkeit als Mensch kam 13 Getröstet, weil Jesus Christus im Leid nahe ist 19 Getröstet, weil Jesus Christus der wahre Tröster ist 28 Getröstet, weil Jesus Christus den Tod überwunden hat 36 Getröstet, weil Jesus Christus allein ewiges Leben gibt 45 Getröstet, weil Jesus Christus uns durch das Leid für die Herrlichkeit zubereiten will 49 Getröstet, weil Jesus Christus eine neue Schöpfung verheißen hat 55 Im Glauben getröstet 61
Das Wort der Bibel Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Und es begab sich danach, dass er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seine Jünger gingen mit ihm und eine große Menge. Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe; und eine große Menge aus der Stadt ging mit ihr. Und als sie der Herr sah, jammerte sie ihn, und er sprach zu ihr: Weine nicht! Und er trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter. Und Furcht ergriff sie alle, und sie priesen Gott und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk besucht. Und diese Kunde von ihm erscholl in ganz Judäa und im ganzen umliegenden Land. (Lukas Kap. 7,11–17)
Getröstet im Leid? Ist Leid und Trost nicht ein Gegensatz? Denn da, wo das Leid hereinbricht, bewirkt es zunächst Aufund Ablehnung und macht uns Menschen unruhig und sehr traurig. Je nach der Schwere des Leides sind wir Menschen trost- und fassungslos. Man möchte es am liebsten nicht wahrhaben. Doch die unleugbare Tatsache des leidvollen Geschehens bezeugt, dass es wahr ist: Wenn z.B. ein Mensch plötzlich stirbt, ist er nicht mehr da, sein Platz bleibt leer. Oder es geschieht ein Unfall, an dessen Folgen man zu leiden hat. Oder die Diagnose einer unheilbaren Krankheit wird als Todesurteil empfunden, weil man nur noch – nach ärztlicher Aussage – eine kurze Zeit zu leben hat. Was ein Mensch empfindet, wenn ihm eine solche Diagnose gestellt und mitgeteilt wird, ist mir bei einem Krankenbesuch deutlich geworden. Ein älterer Mann, der an Jesus Christus glaubte, musste ins Krankenhaus, um sich einem operativen Eingriff zu unterziehen. Dabei wurde festgestellt, dass er an Prostatakrebs erkrankt ist. Das war ein schwerer Schlag. Wir saßen zusammen, wobei er mir erzählte, welchen Befund man ihm mitgeteilt hatte und was er empfand, als er die schwere Nachricht hörte. Er bekannte: »Als mir der Arzt sagte, dass ich an Prostatakrebs leide, da war es mir, als ob mir jemand mit einem schweren Hammer auf den Kopf geschlagen hätte. Ich war wie betäubt und sehr niedergeschlagen. Viele Menschen empfinden die Diagnose »Krebs« wie ein Todesurteil, obwohl nach heutigen medizinischen Erkenntnissen vielen Menschen geholfen werden kann und es echte Überlebenschancen gibt. Dafür wollen und sollen wir sehr dankbar sein. Dennoch können wir im Leid getröstet sein. Ob man echten Trost empfängt, hängt ab von unserer Beziehung zu dem lebendigen Gott. Getröstet, weil wir in Gott geborgen sind Hiob, der Gottesmann im Alten Testament, der an einem Tag seine zehn Kinder und alle seine Herden verlor, konnte nach der Mitteilung der »Hiobsbotschaften « noch sagen: Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt! (Hiob 1,21) Hiob wusste sich auch in dieser leidvollen Situation in Gottes Hand geborgen. Weder haderte er mit Gott, noch klagte er über sein schweres Schicksal, sondern er erkannte Gottes Handeln in all diesem Geschehen. Deutlich wird das an der Aussage Hiobs: Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen. Diese Erkenntnis tröstete ihn so, dass er trotz erfahrenem Leid Gott noch loben konnte. Das war nur deshalb möglich, weil Hiob sich unter Gottes Willen beugte. Er sagte »Ja« zu Gottes Führung. Sicherlich ist ihm das nicht leicht gefallen. Aber durch sein Vertrauen zu Gott wusste er, dass Gottes Wille das Beste für ihn ist. Weil er nicht an der Führung Gottes zweifelte, wurde er in seinem großen Leid gehalten. Der Dichter Samuel Rodigast konnte ähnlich wie Hiob bekennen: Was Gott tut, das ist wohlgetan; es bleibt gerecht sein Wille. Wie er fängt meine Sachen an, will ich ihm halten stille. Er ist mein Gott, der in der Not mich wohl weiß zu erhalten; drum lass ich ihn nur walten. Was Gott tut...